In der Ernährungs-Psychologischen Beratung (kurz EPB) gehen wir davon aus, dass der Mensch grundsätzlich versucht, ein Ungleichgewicht in seinen Lebenssituationen auszugleichen. So kann ein Mangel an Zeit, Anerkennung, Liebe, befriedigenden Tätigkeiten, sozialen Kontakten oder zu wenig Bewegung und Erholung dazu führen, ungünstig zu essen. Ein Defizitgefühl wird so kompensiert: Kurzfristig eine praktische und erfolgreiche Lösung, mit den unbequemen Gefühlen umzugehen. Auf die Dauer aber kann diese Strategie zu Übergewicht, Essverhaltensstörungen oder Essstörungen führen. Deshalb interessieren uns in der EPB nicht nur die Nährwerte auf dem Teller, sondern vor allem, weshalb und wie mit Essen «reagiert» wird. Die Klienten sollen verstehen, welche Bedeutung Essen für sie hat.
In der Beratung lernen die KlientInnen ihr Verhalten, ihre Gefühle und Motivation im Zusammenhang mit dem Essen wahrzunehmen und zu reflektieren. Durch Selbstbeobachtung und Achtsamkeit erkennen die KlientInnen den Einfluss ihrer Lebensumstände und Emotionen auf ihr Essverhalten. Sie lernen echten Hunger von diffusen Essgelüsten zu unterscheiden. So können sie alternative Strategien zur Bewältigung des emotionalen Essens entwickeln. Es werden konkrete und realistische Zielvereinbarungen erarbeitet, um langfristig praktikable Strategien zu finden. Diese sollen zu einer dauerhaft erfolgreichen Verhaltensänderung und Ernährungsumstellung führen. Auch werden vorhandene Wissenslücken geschlossen. Die Ernährungsempfehlungen basieren auf aktuellen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen und grenzen sich von rigiden Diätempfehlungen ab.
Die EPB verfolgt somit einen ganzheitlichen Ansatz: Ernährung, Bewegung und Entspannung sowie der Mensch mit seinen Bedürfnissen und seinem Umfeld stehen im Mittelpunkt der Beratung. Die personenzentrierte Gesprächsführung nach Carl Rogers und der körperzentrierte Ansatz von Dr. Dr. Yvonne Maurer sind zentrale Methoden in der EPB, welche schwerpunktmässig auf der Gestalttherapie basiert. Ganz unabhängig von der Methode ist die Beziehung zwischen KlientIn und BeraterIn entscheidend für den Erfolg. Dieser Beziehungsarbeit wird in der EPB grosse Bedeutung beigemessen.
Die Kosten der Ernährungs-Psychologischen Beratung können in der Regel bei einer diplomierten BeraterIn über die Zusatzversicherung der Krankenkasse abgerechnet (VVG) werden. Üblicherweise sind unsere diplomierten Mitglieder entweder ASCA– oder EMR-anerkannt. Die effektive Kostenübernahme hängt jedoch in jedem Fall von den individuellen Leistungen der Versicherung ab und ist nicht garantiert. Ärztliche Verordnungen sind nicht nötig im Bereich VVG
Der Diplomlehrgang «Ernährungs-Psychologische Beratung IKP» wird seit 2002 am IKP Institut für Körperzentrierte Psychotherapie in Zürich und Bern angeboten. Die Studierenden eignen sich sowohl Ernährungsfachwissen als auch psychologisches Fachwissen an. Der ganzheitliche Ansatz berücksichtigt die Hintergründe des Essverhaltens und befähigt dazu, Menschen mit ungünstigem Essverhalten umfassend und kompetent zu beraten.
Die 4-jährige Ausbildung ist gemäss den EMR- und ASCA-Richtlinien konzipiert und von der SGfB anerkannt.
Der psychologische Teil der Ausbildung basiert schwerpunktmässig auf der Gestalttherapie, welche der Humanistischen Psychologie zu verorten ist. Der ganzheitlich-integrative IKP-Ansatz bezieht auch das Anthropologische Würfelmodell IKP mit den sechs Lebensdimensionen (Körper, Geist, Seele, soziale und ökologische Umwelt sowie Zeit und Raum) ein. Im Beratungsprozess wird zusätzlich zur verbalen Kommunikation der Körper in aktiver oder passiver Form miteinbezogen.
Weitere Infos und eine detaillierte Broschüre zum Diplomlehrgang finden Sie auf der Webseite vom IKP
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